Von Rabbi Jechiel Michal aus Zloczow stammt der Ausspruch „Ich habe niemals einer Sache bedurft, bis ich sie besass. Denn dass ich sie nicht besass, war Beweises genug, dass ich ihrer nicht
bedurfte.“ Nach diesem Motto wären wir wohl schneller fertig mit unserm Reisegepäck. Ist doch stressig, wenn die „nur allernötigsten“ Sachen endlich bereit liegen und wieder einmal nicht in den
Koffer passen. Also muss ein grösserer her und das Ganze beginnt von vorn. Jemand hat einmal scherzhaft aufgezählt was da so alles rein muss „ganz einfach, was mich glücklich macht“, sprich
Lippenstift, Puderdose, Düfte, Cremetöpfchen, seidene Hemden und andere Kleider, später Arthrosensalbe, Franzbranntwein, Kniewärmer,
Tabletten, Tröpfchen, Wärmeflasche. Das Gedicht endet: „so hab in vielen Lebensjahren, ich einen Wandel nun erfahren. Noch heute bin ich stets bedacht, nur packen, was mich glücklich
macht.“
Oft bleibt dabei gar kein Platz mehr für das, was wirklich glücklich macht und nicht nur auf das Diesseits bezogen ist.
Passt etwa Gottes Wort noch rein? Von Jesus können wir lernen, nützliches Gepäck zusammenzustellen und uns von unnötigen Sorgen zu trennen. Er mahnt liebevoll: „Hört auf, euch Sorgen zu machen um
euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung. Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Wenn
ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht.“ * Und diese Zusage gilt, ob wir nun verreisen oder zu Hause
bleiben.
* Matth 6.31-33
Wochenzeitung Rubrik AUSZEIT, Woche 26, 2011